Trauer in der Kunstszene: Der Wolfratshauser Holzkünstler Walter Schwarzenbeck ist am 12. Juni gestorben. Er wurde nur 75 Jahre alt. An diesem Freitag, 24. Juni, findet von 13 Uhr an die Trauerfeier in der Aussegnungshalle in Nantwein statt, danach wird die Urne beigesetzt. „In Memoriam Walter Schwarzenbeck“ steht auf einem Zettel an einer Holzfigur im Schaufenster von Zahntechniker Hermann Ratte im Untermarkt. „Im Dezember bei den heimischen Künstlern habe ich ihn zuletzt gesehen“, erinnert sich Ratte. „Er war auf Krücken, aber ich wusste nicht, wie krank er wirklich ist.“ Er habe in der Galerie im Löwenbräu eine Ausstellung mit ihm machen wollen. Ratte erzählt, dass Witwe Waltraud Schwarzenbeck bei einem Besuch gerührt gewesen sei wegen der Skulptur im Schaufenster.
Die Kunstobjekte von Walter Schwarzenbeck waren gefragt. Schon als kleiner Bub schnitzte er gern, später entwickelte er seine „Art Brut“, spontane Werke aus Fundholz, die er mit Stemmeisen oder Motorsäge bearbeitete, verschraubte oder verleimte und anschließend bemalte. Heraus kamen Katzen, Köpfe oder Kicker, auch einmal ein Huhn. Sein Berufsleben verbrachte Schwarzenbeck als Konstrukteur bei Linde. Kunst gelernt hat er nie, wohl aber Kunst geschaffen. „Seine Sachen gingen weg wie nichts“, sagt Hans-Werner Kuhlmann, der Schwarzenbeck seit der ersten Kunstmeile und vom Künstlerstammtisch kannte.
„Die Leute haben sich regelrecht um seine Werke gestritten.“ Auch Kuhlmann hat eine Skulptur ergattert. „Ich kann nur Gutes über Walter Schwarzenbeck sagen. Und: Schade!“